Können Kühlschränke bald verdorbene Lebensmittel oder Smartphones Krankheiten erriechen?

May 24, 2022
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Können Kühlschränke bald verdorbene Lebensmittel oder Smartphones Krankheiten erriechen? Wissenschaftler der TU Dresden arbeiten an einer elektronischen Nase, die Gerüche erkennen soll.

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Die TU-Forscher wollen im Projekt "Smellodi" gemeinsam mit internationalen Partnern in den kommenden drei Jahren Maschinen beibringen, menschliche Körpergerüche und so auch Krankheiten zu erkennen.

"Menschliche Sinne wie Hören, Sehen, Sprechen wurden schon digitalisiert. Jetzt geht es um Gerüche, die Digitalisierung des Geruchssinns", sagt Projektkoordinator Gianaurelio Cuniberti (51), Inhaber der TU-Professur für Materialwissenschaft und Nanotechnologie.

Und das soll so funktionieren: Gerüche bestehen aus bestimmten Molekülen oder einem Mix aus Molekülen.

Die Dresdner haben ein Sensorgerät mit Mikrochip entwickelt, das verschiedene Moleküle in der Luft elektrisch messen und bestimmen kann. So erkennt die elektrische Nase etwa bereits den Geruch von Eukalyptus, Rosmarin, Orange oder Schokolade, kann diese Informationen weiterleiten.

EU fördert das Projekt mit drei Millionen Euro

Erkennt schon mehrere Gerüche: So sieht der von den Dresdnern entwickelte Sensor-Chip für die elektronische Nase aus.
Erkennt schon mehrere Gerüche: So sieht der von den Dresdnern entwickelte Sensor-Chip für die elektronische Nase aus. © Antonie Bierling/TU Dresden
In Zukunft könnte ein Kühlschrank mit der Technologie die Qualität von Lebensmitteln überwachen, etwa verdorbenes Fleisch erkennen. Roboter könnten die Luft in Industrieanlagen überwachen. Auch für die Umwelt und Schadstoffe ist das denkbar.

Professor Thomas Hummel (62) vom Interdisziplinären Zentrum für Riechen und Schmecken am Dresdner Uniklinikum analysiert mit seinem Team Körpergerüche von Patienten, etwa Schweiß oder Ohrgeruch. "Auch diese sollen von der Maschine erkannt werden können", sagt er.

Und nicht nur das: Erkrankt ein Mensch, verändert sich oft sein Körpergeruch. So könnten einmal sogar Krankheiten wie Parkinson von einem Smartphone erschnüffelt werden können.

Auch Menschen, die nach einer Corona-Infektion ihren Geruchssinn verloren haben, könnte die Technologie helfen, die Lebensqualität zu verbessern. Die EU fördert das Projekt jetzt mit drei Millionen Euro.

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"Menschliche Sinne wie Hören, Sehen, Sprechen wurden schon digitalisiert. Jetzt geht es um Gerüche, die Digitalisierung des Geruchssinns", sagt Projektkoordinator Gianaurelio Cuniberti (51), Inhaber der TU-Professur für Materialwissenschaft und Nanotechnologie.

Und das soll so funktionieren: Gerüche bestehen aus bestimmten Molekülen oder einem Mix aus Molekülen.

Die Dresdner haben ein Sensorgerät mit Mikrochip entwickelt, das verschiedene Moleküle in der Luft elektrisch messen und bestimmen kann. So erkennt die elektrische Nase etwa bereits den Geruch von Eukalyptus, Rosmarin, Orange oder Schokolade, kann diese Informationen weiterleiten.

EU fördert das Projekt mit drei Millionen Euro

Erkennt schon mehrere Gerüche: So sieht der von den Dresdnern entwickelte Sensor-Chip für die elektronische Nase aus.
Erkennt schon mehrere Gerüche: So sieht der von den Dresdnern entwickelte Sensor-Chip für die elektronische Nase aus. © Antonie Bierling/TU Dresden
In Zukunft könnte ein Kühlschrank mit der Technologie die Qualität von Lebensmitteln überwachen, etwa verdorbenes Fleisch erkennen. Roboter könnten die Luft in Industrieanlagen überwachen. Auch für die Umwelt und Schadstoffe ist das denkbar.

Professor Thomas Hummel (62) vom Interdisziplinären Zentrum für Riechen und Schmecken am Dresdner Uniklinikum analysiert mit seinem Team Körpergerüche von Patienten, etwa Schweiß oder Ohrgeruch. "Auch diese sollen von der Maschine erkannt werden können", sagt er.

Und nicht nur das: Erkrankt ein Mensch, verändert sich oft sein Körpergeruch. So könnten einmal sogar Krankheiten wie Parkinson von einem Smartphone erschnüffelt werden können.

Auch Menschen, die nach einer Corona-Infektion ihren Geruchssinn verloren haben, könnte die Technologie helfen, die Lebensqualität zu verbessern. Die EU fördert das Projekt jetzt mit drei Millionen Euro.

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